Thomas Kramer

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CPU-Upgrade bei meinem Server

By Administrator at Mai 04, 2010 20:37
Filed Under: Administration, Allgemein, Windows, Workarounds

Endlich habe ich meinen privaten Server, einen Fujitsu Scaleo 2205 mit Windows Home Server und standardmäßig Celeron 420 1,6 GHZ (Single Core), auf eine schnellere CPU aufgerüstet. Jetzt arbeitet ein Pentium Dual Core E2220 mit 2,4 GHZ drin, und man merkt doch einen deutlichen Geschwindigkeitsunterschied. Ausnahme bildet aber weiterhin das Kopieren von Dateien, gerade komme ich wieder nur auf 5 MB/Sec (übers Netz). Diese Festplatte ist nun über USB an den Server angeschlossen, aber es müsste trotzdem mehr sein....

 

Meine Rechner sind natürlich über einen Gigabit-Switch angeschlossen, und über diese Kabel habe ich auch schon mal 40 MB/Sec geschafft... das CPU-Upgrade hat in dieser Hinsicht jedenfalls nicht geholfen. Die Netzwerktreiber auf dem Server habe ich schon auf den letzten Stand gebracht.

 

Der Stromverbrauch bei normaler CPU-Last ist noch identisch und liegt bei ca. 57 Watt (mit 4 internen Festplatten), bei hoher Last geht es nun etwas höher, bis auf 75 Watt. Die CPU ist übrigens weiterhin passiv gekühlt, scheint keine Probleme zu bereiten. Diese Webseite hier liegt nicht auf meinem Server, sondern auf einem der Firma NetSpec, das Upgrade ist also für diese Seite nicht relevant.

 

Eine Auffälligkeit war aber wieder die Performance von Virtualbox nach dem Aufwachen, viel zu hohe CPU-Last durch diesen Prozess - bis zum Abschalten normal, aber nach dem Aufwachen reagiert das Programm sehr träge, auch die Last des Java-Prozesses war sehr hoch. Version ist 3.1.2, ganz veraltet nun auch noch nicht... habe eigentlich noch vor eine VM auf meinem Server zu installieren, aber bei diesem Verhalten wohl eher nicht mit VirtualBox (VMWare Server 2 sicher auch nicht, das ist mir viel zu träge im Webbrowser).

 

Jedenfalls, die 40 Euro für die CPU dürften sich gelohnt haben, schon weil er nun zwei Kerne hat - den Austausch würde ich den meisten Besitzern eines Scaleo empfehlen, zumal das Gehäuse sehr wartungsfreundlich ist. Schade nur, das die Pentium Dual Core-Prozessoren keine Hardware-Virtualisierung haben, das ist den größeren Modellen vorbehalten ... und das die für den Scaleo geeigneten Modelle (Sockel und Passiv-Kühlung beachten) E2200 (2,2 GHZ) und E2220 (2,4 GHZ) nur noch in Restbeständen zu haben sind - aber CPUs kann man auch gut gebraucht kaufen, mir ist noch nie eine CPU im normalen Betrieb kaputt gegangen. Früher musste man bei der Montage des Lüfters/Kühlers aufpassen den Prozessor-Die nicht zu beschädigen, aber mittlerweile haben alle CPUs Heatspreader - also eine Metalloberfläche, die den Die schützt und Wärme besser ableitet.

 

Update: Nach einem Neustart meines Clients, also meines Arbeitsrechners, habe ich nun 15-22 MB/Sec Übertragungsrate bei derselben Datei. Ich sollte Windows öfter neu starten, immer Ruhezustand/Standby bekommt ihm nicht... wobei diese Transferrate immer noch unter den Möglichkeiten ist.


Update2: Jetzt habe ich 35 - 45 MB/Sec Transferrate beim Kopieren von Dateien - aber natürlich nicht von der USB-Platte des Servers, von dieser sind es ungefähr 25 MB/Sec... trotzdem weit besser als vorher. Das Deaktivieren von Superfetch und Readyboost auf dem Client (Vista64) hat geholfen. Superfetch lädt Daten im Voraus, bei 8 GB Ram hörte er gar nicht mehr auf zu laden...

 

Update3: Der Mailserver-Zugriff (hMailServer) ist wesentlich schneller geworden durch das Upgrade. An der Festplatten-Performance des Vista-Rechners sollte dies nicht gelegen haben.

 

Update4: Ich bin begeistert, die WHS-Konsole öffnet und bedient sich wesentlich schneller als zuvor. Die Konsole war von Anfang an ziemlich träge gewesen (lag also nicht am Vista-Client), nun nicht mehr. Diese grafische Konsole ist ein besonderes Konstrukt, denn sie funktioniert über RDP, also Bildschirmumleitung, und zeigt z. b. auch Fehlermeldungen in dem Fenster an. Ein (Single/DualCore)-Atom ist übrigens schon langsamer als der standardmäßig verbaute Celeron 420 im Scaleo (trotz SingleCore), ich würde daher nicht die Konsole von einem Acer H340 (Atom N230 SingleCore) benutzen wollen.

 

Update5: Ich muss die vorherige Aussage relativieren, an Superfetch und Readyboost von Vista lag es nicht, auch wenn das Deaktivieren dieser Funktionen dazu beigetragen hat das die Festplatte des Rechners nicht mehr so lange rödelt. Es lag dagegen an einer Optimierungs-Funktion von Vista, die sich Throttling nennt - diese verringert die Netzwerk-Transferleistung sobald eine Video- oder Audio-Datei zum Abspielen geöffnet wird - und zwar auch wenn das Abspielen der Datei direkt angehalten wird. Das dient zu dem Zweck, das optimale Abspielen von Multimedia-Dateien sicherzustellen, indem die mögliche CPU-Belastung durch Hintergrund-Netzwerk-Transfers minimiert wird. Vista scheint damals noch für Single-Core-Prozessoren optimiert worden zu sein, heute ist dieses Verhalten kontraproduktiv. Diese Quelle beschreibt den Effekt des Throttling genau. Letzter Stand in dem Blog war damals das ein Fix noch aussteht, aber heute gibt es einen Workaround dafür, dazu muss man den Registry-Editor von Vista bemühen und den Schlüssel

 

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Multimedia\SystemProfile\NetworkThrottlingIndex

 

auf FFFFFFFF setzen und anschließend neu booten. Quelle: Microsoft-Support. Habe ich bei mir getestet und es funktioniert nun einwandfrei ohne Performance-Verluste (Update: zumindest beim Lesen vom Netzlaufwerk). Endlich, hatte schon den WHS in Verdacht. Das CPU-Update des Servers hat sich aber trotzdem gelohnt.

 

Diese Quelle zeigt weitere Optimierungs-Möglichkeiten für Vista auf, die ich zuerst getestet hatte...

 

Update6: Mein Server ist baugleich zum Intel Entry Storage System SS4200-E - bis auf den Punkt das beim Scaleo ein WHS statt einer Linux-Lösung aufgespielt ist. Jedenfalls habe ich noch einen interessanten Artikel dazu gefunden wie jemand OpenSolaris auf so ein Gerät installiert hat: Link

 

Update7: Leider macht der Server immer noch Schwierigkeiten... am Anfang kam es bei Zugriffen auf die Netzlaufwerke immer wieder zu Verbindungsabbrüchen - bis ich von an den Speicherpool angebundenen Netzwerkfreigaben auf 'normale' Netzwerkfreigaben umgestiegen bin. Seitdem beim Lesen keine Probleme mehr (bis auf oben genanntes Throttling von Vista), aber beim Schreiben immer noch - ich habe das kürzlich mit dem Netzwerk-Sniffer WireShark untersucht, es kommen periodisch immer wieder Paketverluste beim Schreiben vor. In einem homogenen Netzwerk - mit Windows-Clients - werden die Pakete so oft neu verschickt bis die Dateien korrekt angekommen sind, so das das nur durch starke Geschwindigkeitsschwankungen beim Schreiben auf die Netzlaufwerke auffällt.

 

Wenn ich Dateien von meinem Linux-Rechner auf den Server kopieren lasse sind die Zieldateien dagegen anschließend ab und zu defekt, demnach funktioniert das Fehler-Handling in einem heterogenen Netzwerk nicht vergleichbar zuverlässig - ist aber eigentlich auch nicht anders zu erwarten, kennt Microsoft ihre eigenen Produkte doch natürlich am besten.

 

Das Problem mit den Paketverlusten tritt auch auf, wenn ich zwischen Server und Vista-Rechner über ein Crossover-Kabel eine Direktverbindung etabliere. Beim Netzwerktreiber vom Scaleo kann man absolut nichts einstellen, so das ich da etwas ratlos bin. Kabel hatte ich bereits ausgetauscht und sind nicht das Problem. Ich vermute immer noch die proprietäre Speicherpool-Technik des Windows Home Servers als Fehlerursache; Stabilitäts-Erfahrungen mit den größeren Server-Versionen von Windows kann man leider nicht auf den WHS übertragen, weil nur dort diese Technik eingesetzt wird. Es werden bei Paketverlusten leider keine Fehler im Windows-Event-Log geloggt. Obligatorisch zu erwähnen, das ich natürlich bereits die Netzwerktreiber aktualisiert habe.

 

Ich vermute das viele Anwender des WHS von solchen Problemen gar nichts mitbekommen, wegen der perfekten Fehlerabstimmung in einem homogenen Netzwerk. Der WHS kaschiert auch ein bisschen bezüglich seiner Stabilität, indem er abgestürzte System-Dienste sofort neu startet - das bekommt man über die Konsole nicht mit (zumal über die Konsole nicht die Windows-Logs einsehbar sind), sondern nur über eine RDP-Verbindung nach einem Neustart, wenn das Fehlerberichterstattungs-Fenster aufkommt. Kürzlich musste ich dieses Fenster 7-8x hintereinander wegklicken, weil ich einen Neustart schon längere Zeit nicht mehr gemacht hatte (betraf die WMI-Dienste, Fehler wurden allerdings nicht geloggt). 

 

Ergänzung 07.06.2010: Den Grafiktreiber für den Scaleo/SS4200 findet man hier. Erst mit diesem Grafiktreiber lässt sich der Standby-Modus aktivieren, ansonsten funktioniert nur der Ruhezustandsmodus. Wake on Lan macht erst mit Standby Spass, ansonsten dauert das Wiederaufwecken einfach zu lange... andererseits braucht der Standby-Modus Strom, Ruhezustand dagegen nicht. 

 

Ergänzung 11.05.2011: Ich habe zwei EARS-Festplatten von WD über USB an dem System angeschlossen, aber laut dem WD Align-Tool sind die Partitionen korrekt ausgerichtet - daran liegen die Schreibtransfer-Einbrüche demnach nicht.

 

Mit weiteren Untersuchungen werde ich bis zu einem Betriebssystem-Update warten.

 

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